Und das alles, während er Folksongs mit einer Stimme singt, die von irgendwo anders zu kommen scheint. Es ist ein Konzert – und gleichzeitig eine eigenwillige Performance. Louis Jucker hat schon lange eine Vorliebe für Koffer aus zweiter Hand. Vielleicht, weil er nur mit dem Zug reist, vielleicht, weil sie die Vergänglichkeit der Zeit, die Unstetigkeit von Orten und die Unbeständigkeit der Dinge verkörpern. Oder einfach aus praktischen Gründen – weil sie es ermöglichen, seine elektroakustischen Basteleien und allerlei kleine Klangtricks einfach zu verstauen und zu transportieren, die er mit Vergnügen während seiner Konzerte auspackt und enthüllt. Sein neues Album «Suitcase Suite» wurde vollständig mit einem Instrumentarium aus rund fünfzehn Koffern geschrieben, die er auf seinem Estrich gebaut hat. Ein Prozess, der alles vereint, was er gerne tut: auf Brockenstuben stöbern, im Estrich basteln, Zufälle und Unbeholfenheit kreativ nutzen, Saiten zum Schwingen bringen, Knöpfe drehen, Mechanismen vertonen, Klänge und Bilder verzerren, Kabel ziehen und in Diktiergeräte singen.

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